Schwangerschaft

Hebamme Nadine Waterbör und Dr. Verena Meyer-Rahe
Hebamme Nadine Waterbör und Dr. Verena Meyer-Rahe

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Schwangerschaft. Ein neues Leben entsteht und wir, Dr. Verena Meyer-Rahe und Nadine Waterbör als Hebamme, möchten Sie gerne in diesem wichtigen Abschnitt ihres Lebens begleiten.

Die Zeit der Schwangerschaft ist für jede Frau etwas ganz Besonderes und wirft Fragen auf. In unserer Praxis steht eine umfassende Beratung und Begleitung während dieser Phase im Mittelpunkt. Auf diesen Seiten haben wir wichtige Informationen zum Thema Schwangerschaft für Sie zusammengefasst.

 

Die Untersuchungen in der Schwangerschaft werden durch die Mutterschaftsrichtlinien geregelt.

Wir möchten Sie informieren über die anstehenden Ultraschall- und Laboruntersuchungen, Infektionen und das Thema Geburt.

Bis zur 32. Schwangerschaftswoche finden die Vorsorgeuntersuchungen alle vier Wochen statt. Ab der 32. Woche werden diese dann im Zwei-Wochen-Rhythmus bis zum errechneten Entbindungstermin fortgesetzt, um sicherzustellen, dass es Ihnen und Ihrem Baby gut geht. Sollten Auffälligkeiten auftreten, werden diese mit zusätzlichen Untersuchungen abgeklärt.

FAQ: Die wichtigesten Fragen rund um das Thema Schwangerschaft

Wie ernähre ich mich am besten in der Schwangerschaft?

In der Schwangerschaft ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung besonders wichtig, um sowohl Ihre eigenen Bedürfnisse als auch die Ihres wachsenden Babys zu decken. Hier sind einige Empfehlungen für eine gesunde Ernährung während der Schwangerschaft:

 

Vielfältig und ausgewogen essen

  • Obst und Gemüse: Sie sollten ein wesentlicher Bestandteil deiner Ernährung sein. Ziel sind etwa 5 Portionen pro Tag, da sie wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe liefern.
  • Vollkornprodukte: Dazu zählen Vollkornbrot, Vollkornreis und Haferflocken. Sie sind reich an Ballaststoffen und helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  • Proteinquellen: Mageres Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte, Tofu und Milchprodukte liefern wertvolles Protein, das für das Wachstum deines Babys essenziell ist.
  • Milchprodukte: Joghurt, Käse und Milch versorgen dich mit Kalzium, das für die Entwicklung der Knochen deines Babys wichtig ist.

 

Wichtige Nährstoffe zuführen

Einige Nährstoffe sind während der Schwangerschaft besonders wichtig:

  • Folsäure: Vor und während der Schwangerschaft sollte man etwa 400–600 µg Folsäure pro Tag einnehmen, um das Risiko von Neuralrohrdefekten beim Baby zu verringern. Folsäure findet sich in grünem Blattgemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten, es wird jedoch oft empfohlen, zusätzlich ein Folsäurepräparat einzunehmen.
  • Eisen: In der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf deutlich an. Eisen findet sich in Fleisch, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Eisenreiche Lebensmittel kombiniert mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln (wie Paprika oder Zitrusfrüchten) fördern die Eisenaufnahme.
  • Kalzium: Wichtig für den Aufbau der Knochen und Zähne deines Babys. Gute Quellen sind Milchprodukte, aber auch grünes Gemüse wie Brokkoli.
  • Vitamin D: Es unterstützt die Aufnahme von Kalzium und spielt eine Rolle bei der Knochengesundheit. Vitamin D kann durch Sonnenlicht produziert werden, aber es kann auch sinnvoll sein, ein Vitamin-D-Präparat einzunehmen.
  • Omega-3-Fettsäuren: Sie fördern die Gehirnentwicklung des Babys. Fetter Fisch wie Lachs oder Makrele ist eine gute Quelle. Alternativ gibt es auch spezielle Omega-3-Präparate für Schwangere.

 

Ausreichend Flüssigkeit einnehmen

  • Es wird empfohlen, etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag zu trinken. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, Kreislaufprobleme und Verstopfung zu vermeiden.

 

Fisch und Meeresfrüchte – aber aufpassen

  • Fisch ist eine hervorragende Quelle für Protein und Omega-3-Fettsäuren, aber es gibt Sorten, die Sie meiden sollten, da sie potenziell viel Quecksilber enthalten. Vermeiden Sie Raubfische wie Hai, Schwertfisch und Königsmakrele. Auch auf rohen Fisch (wie Sushi) sollte verzichtet werden.

 

Lebensmittel, die Sie vermeiden sollten

  • Rohmilchprodukte und Rohkäse (z.B. Brie, Camembert) – sie könnten Listerien enthalten, die eine Infektion verursachen können.
  • Rohes oder halbgares Fleisch und Eier – das Risiko für Salmonellen und Toxoplasmose sollte vermieden werden.
  • Leber – aufgrund des hohen Vitamin-A-Gehalts, der in zu großen Mengen schädlich sein kann.
  • Koffein: Halte den Konsum von Koffein (aus Kaffee, Tee und Schokolade) auf maximal 200 mg pro Tag (etwa 1–2 Tassen Kaffee), da ein übermäßiger Konsum das Risiko von Fehl- und Frühgeburten erhöhen könnte.
  • Alkohol: Auf Alkohol sollte vollständig verzichtet werden, da er die Entwicklung des Babys stark beeinträchtigen kann.

 

Kleine, regelmäßige Mahlzeiten einnehmen

  • Viele Frauen haben in der Schwangerschaft mit Übelkeit oder Sodbrennen zu kämpfen. Kleinere, regelmäßige Mahlzeiten können helfen, diese Beschwerden zu lindern.
  • Eine gesunde Ernährung unterstützt nicht nur das Wachstum und die Entwicklung deines Babys, sondern trägt auch zu deinem Wohlbefinden während der Schwangerschaft bei.

Wie verläuft die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft?

Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft hängt vom Ausgangsgewicht zu Beginn der Schwangerschaft ab. Sie setzt sich anteilig aus der Plazenta, dem Fruchtwasser, der wachsenden Gebärmutter, dem ungeborenen Kind sowie Wasser- und Fetteinlagerungen zusammen. Welche Gewichtszunahme für Sie empfehlenswert ist, um die besten Startbedingungen für Ihr Kind zu schaffen, besprechen wir mit Ihnen zu Beginn der Schwangerschaft.

 

BMI Einordnung Optimale Gewichtszunahme in kg
unter 18,5 Untergewicht 12,5 bis 18
18,5 bis 25 Normalgewicht 11,5 bis 16
25 bis 30 Übergewicht 7 bis 11,5
über 30 Adipositas 7 oder weniger

Ist Sport während der Schwangerschaft zu empfehlen?

Vermeiden sollten Sie Aktivitäten mit hohem Verletzungsrisiko wie Klettern, Skilaufen, Reiten, Tauchen oder Wettkampfsport.

Ja, körperliche Aktivität ist in der Schwangerschaft sehr empfehlenswert. Sport kann den Verlauf einer unkomplizierten Schwangerschaft positiv unterstützen und den Geburtsprozess erleichtern.

Wichtig ist, dass Sie sich dabei stets wohlfühlen und nur so intensiv trainieren, wie es Ihnen angenehm ist. Eine Richtlinie für die Belastung ist, dass Ihre Herzfrequenz zwischen 130 und 145 Schlägen pro Minute liegen sollte. Sollten Symptome wie Blutungen, vorzeitige Wehen, Bauchschmerzen, Schwindel oder Atemprobleme auftreten, ist es ratsam, das Training sofort zu beenden und Rücksprache mit einem Arzt zu halten.

Ideal sind Sportarten, die den Körper schonen und eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr gewährleisten. Dazu zählen Yoga, Walken, Aquafitness und Radfahren, da diese sanften Bewegungsformen den Körper gleichmäßig beanspruchen und das Wohlbefinden fördern.

Wer spricht ein Beschäftigungsverbot aus?

Eine Drillingsschwangerschaft kann ein medizinisches Beschäftigungsverbot bergründen.

Ein Beschäftigungsverbot für Schwangere wird in erster Linie vom Arbeitgeber ausgestellt (betriebliches Beschäftigungsverbot), wenn

  • dieser keinen Arbeitsplatz entsprechend den Mutterschutzrichtlinien zur Verfügung stellen kann und
  • es auch nicht möglich ist, die Schwangere in eine andere Abteilung zu versetzen.

In solchen Fällen wäre die Schwangere einer unverhältnismäßigen Gefährdung ausgesetzt.

Ein Beschäftigungsverbot kann auch von der zuständigen Aufsichtsbehörde (z.B. in Detmold, behördliches Beschäftigungsverbot) ausgesprochen werden.

Ein medizinisches Beschäftigungsverbot wird nur in Abwesenheit einer Krankheit ausgestellt (ansonsten erfolgt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung). Es kommt in besonderen Situationen zur Anwendung, in denen die Schwangere zwar gesund ist, aber durch ihre Tätigkeit gefährdet wäre (z.B. bei einer Drillingsschwangerschaft).

Was ist bei Fernreisen zu beachten?

Achten Sie bei Fernreisen auf das optimale Zeitfenster. Ab der 34. Schwangerschaftswoche nehmen die meisten Fluggesellschaften Schwangere nicht mehr mit. Dies sollten Sie bei der Reisedauer und dem Reiseantritt berücksichtigen. Außerdem sollten Sie bei der Fluggesellschaft nachfragen, ob ein Formular oder eine ärztliche Bescheinigung erforderlich ist. Bei Auto- oder Flugreisen wird empfohlen, Kompressionsstrümpfe zu tragen und regelmäßige Pausen einzuplanen.